Kapitel 2. Grundlagen

Inhaltsverzeichnis
2.1. Datentypen
2.2. Variablen
2.3. Konstanten
2.4. Datenfelder

2.1. Datentypen

Die Daten eines Programms müssen zur Verarbeitung im Computer in bestimmte Datentypen eingeteilt werden. Für einen Grundlagenkurs kann folgende Übersicht der einfachen Datentypen verwendet werden:

Zum Datentyp Variant ist noch etwas mehr zu sagen. Das ist der Datentyp für alle Variablen, die nicht explizit als anderer Datentyp deklariert werden. Für den Datentyp Variant gibt es kein Typkennzeichen.

Variant ist ein besonderer Datentyp, der beliebige Daten mit Ausnahme von String-Daten fester Länge und benutzerdefinierten Typen enthalten kann. Eine Variable vom Typ Variant kann auch die speziellen Werte Empty, Error, Nothing und Null annehmen. Später können Sie festlegen, wie die Daten in einer Variablen vom Datentyp Variant interpretiert werden.

Als numerische Daten sind beliebige Ganzzahlen oder reelle Zahlen im Double-Bereich zulässig. Im allgemeinen behalten numerische Daten vom Datentyp Variant den ursprünglich festgelegten Datentyp als Untertyp innerhalb der Variablen vom Typ Variant bei. VBA merkt sich, was der Variablen zugewiesen wurde.

Wenn Sie zum Beispiel einer Variablen vom Typ Variant einen Wert vom Datentyp Integer zuweisen, interpretieren alle nachfolgenden Operationen diese Variable als Datentyp Integer. Wenn Sie Zuweisungen oder Operationen ausführen und den zulässigen Bereich für den ursprünglichen Datentyp überschreiten, wird das Ergebnis innerhalb des Variant-Datentyps automatisch zu dem nächstgrößeren Datentyp erweitert. Werden die zulässigen Bereiche für den größtmöglichen Datentyp überschritten, tritt allerdings ein Fehler auf.

Der Datentyp Variant kann anstelle jedes anderen Datentyps verwendet werden, um im Umgang mit Daten flexibler zu sein. Enthält eine Variant-Variable Ziffern, so können diese (je nach Kontext) entweder als Zeichenfolgendarstellung der Ziffern oder als deren tatsächlicher Wert interpretiert werden.

Variablen können Sonderwerte annehmen. Der Wert Empty bezeichnet eine Variant-Variable, der kein Wert zugewiesen wurde. Der Wert Empty zeigt an, daß diese Variable vom Datentyp Variant absichtlich keine gültigen Daten enthält.

Es gibt darüber hinaus noch einige weitere Datentypen, zum Beispiel für noch höhere Genauigkeit oder für Währungsangaben. Der Programmentwickler kann sich auch selbst Datentypen definieren, die aber auf bestehende Datentypen zurückgreifen müssen.

Es stellt sich die Frage, wofür solche selbst definierten Datentypen sinnvoll angewendet werden können. Das ist überall dort der Fall, wo man für die Beschreibung eines Problems komplexere Datentypen benötigt. Ein Datentyp für eine Mitarbeiterliste könnte unter anderem folgende Angaben enthalten: Name, Einstellungsdatum, Gehalt, Geburtstag, Geschlecht... Der Datentyp würde in VBA wie folgt deklariert:


Beispiel 2-1. Deklaration von Datentypen

  
  ' Beispiel für einen benutzerdefinierten Datentyp
  
  Type Mitarbeiter
      Name As String
      Vorname As String
      
      Gehalt As Currency
      Geburtstag As Date
      Geschlecht As String
      
      ' weitere interne Elemente sind möglich...
      
  End Type
  
  

Selbst definierte Datentypen werden in kaufmännischen Anwendungen und auch in technischen Anwendungen benötigt. Wenn man den Datentypen mit der Zeit weitere Elemente hinzufügt, werden diese auf alle Variablen dieses Datentyps angewendet. So kann man Anwendungen flexibel erweitern.

Wenn man einen Datentyp festgelegt hat, ist man allerdings daran gebunden. Deklariert man z.B. die Variable n als ganze Zahl (integer) im Bereich von -32.768 bis 32.767, dann führt jeder Versuch, n eine Zahl außerhalb dieses Bereichs zuzuweisen, zu einem Fehler. Wird n eine Dezimalzahl innerhalb des gültigen Bereichs zugewiesen, so wird diese Zahl in eine integer-Zahl umgewandelt.